Gallery inside!
Automotive

Mercedes-Benz T-Klasse im Langstreckentest: 8500 Kilometer Freiheit auf vier Rädern

Zehn Tage, zwei Personen, 8500 Kilometer durch Frankreich und Spanien – mit zwei eMountainbikes im Gepäck. Unser redaktionelles Duo testete die Mercedes-Benz T-Klasse im realen Einsatz: ein Fahrzeug, das zum rollenden Zuhause wurde. Unser Fazit: kompromisslos praktisch, sicher, effizient – und eine echte Empfehlung für aktive Paare, Familien und Profis mit Anspruch.

5 min read

8500 Kilometer, zwei eBikes, zwei Personen, zehn Tage: Unsere Tour mit der Mercedes-Benz T-Klasse hat uns überzeugt. Nicht im Sinne eines nüchternen Testberichts, sondern als echte, gelebte Erfahrung. Wir – ein journalistisches Zweierteam, Mann und Frau – wollten wissen, ob ein kompakter Van aus dem Premiumsegment nicht nur urbane Praktikabilität verspricht, sondern auch alpine Tauglichkeit bietet. Kurz gesagt: Er tut es. Und zwar mit Bravour.

In den Pyrenäen: Übernachtung im Tunnel-Schatten

Die Route war ambitioniert: Von der Eifel über Freiburg, Besançon, Avignon und Carcassonne durch den Tunnel von Aragnouet-Bielsa in die aragonesischen Pyrenäen. Der Tunnel – zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens geschlossen – zwang uns auf der französischen Seite zur Improvisation. Es war nach Mitternacht, der Wind peitschte, ein Hauch Schneeregen lag in der Luft. Zurückfahren? Keine Option. Wir entschieden uns für die Nacht im Wagen.

Und hier zeigte die T-Klasse, wofür sie gebaut ist: Flexibilität und durchdachtes Raumangebot. Zwar mussten Gepäckstücke auf die Vordersitze weichen, doch wir konnten – neben zwei hochwertigen eMountainbikes der Marke Radon – auch liegend schlafen. Zwei Erwachsene, nebeneinander, mit dem Gepäck drumherum – es ging. Nicht komfortabel wie ein Hotel, aber erstaunlich praktikabel für ein Fahrzeug dieser Klasse.

Transportwunder mit Understatement

Die zwei E-Bikes (Stückpreis je über 6000 Euro) wurden im Laderaum untergebracht – geschützt durch Trennwände, die wir zuvor aus den Originalkartons der Räder zugeschnitten hatten. Eine simple, aber geniale Lösung, um Kratzer zu vermeiden. Die Scheiben sind ab Werk verdunkelt – ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsaspekt: Weder Bikes noch Kameraausrüstung, Drohnen, Schlafsäcke oder andere Outdoor-Gegenstände waren von außen einsehbar. Wir parkten oft an abgelegenen Orten, teils an Schildern mit ausdrücklicher Diebstahlwarnung – nie ein Problem.

Auf jedem Terrain souverän

Die Strecke bot alles: deutsche Autobahnen, Schotterpisten im Hochgebirge, holprige Landstraßen bei Carcassonne, kurvige Serpentinen rund um Montserrat, die katalanische Mittelmeerküste – und immer wieder urbane Enge in Städten wie Avignon und Ainsa. Die T-Klasse erwies sich als erstaunlich wendig und präzise geführt, selbst bei voller Beladung. Der Dieselmotor mit 85 kW (116 PS) und 270 Nm Drehmoment lieferte dabei ausreichend Schub, auch in steileren Passagen.

Der Spritverbrauch? Durchweg überzeugend. Wir pendelten im Gesamtdurchschnitt zwischen 5,4 und 6,1 Litern Diesel pro 100 km, je nach Strecke, Beladung und Fahrweise – und das bei vollem Tourenequipment an Bord. Die 7-Gang-Doppelkupplung schaltete flüssig, das Fahrwerk blieb auch auf schlechten Strecken stabil, ohne ins Straffe zu kippen.

Technik, die nicht nervt

Der Innenraum ist aufgeräumt, aber hochwertig. Das Infotainmentsystem funktionierte stabil, die Navigation klar verständlich – auch wenn manche Online-Foren gerne über die Sprachausgabe nörgeln. Wir können diese Kritik nicht bestätigen: Alle Kommandos wurden prompt erkannt, Routen auch in abgelegenen Gebirgsregionen präzise geführt.

Besonders angenehm auf langen Etappen: der Tempomat mit Abstandsregelung, der für entspannte Beine auf den geraden Etappen sorgte. Die Klimaanlage verrichtete selbst bei wechselhaften Wetterlagen zwischen Gebirgskälte und Küstenwärme klaglos ihren Dienst.

Montserrat, Mittelmeer, Rückfahrt

Wir verlegten unseren Standort immer wieder, steuerten das bizzar zerklüftete Gebirge von Montserrat an – ein Naturwunder, kaum zehn Kilometer lang, dafür umso eindrucksvoller. Die letzten zwei Tage verbrachten wir an der katalanischen Küste, bevor es in umgekehrter Reihenfolge zurückging – Ainsa, Bielsa, Carcassonne, Avignon, Besançon, Freiburg, Eifel. Trotz der langen Strecke: nie Rückenschmerzen, nie Lagerkoller. Dafür sorgten gute Sitze, variable Lademöglichkeiten und die Gewissheit, mit dem Wagen keine logistische Kompromisse machen zu müssen.

Fazit: Viel mehr als ein Van

Die Mercedes-Benz T-Klasse ist kein Auto für Blender, sondern für Menschen, die etwas transportieren, erleben, durchhalten wollen. Ob als mobiles Basislager für zwei, als Familienfahrzeug oder als Transportlösung für bis zu vier Bikes – dieser Wagen überzeugt. Bei vier Personen wird das Übernachten im Inneren natürlich schwierig, aber die Zuladung bleibt enorm – und die Innenraum-Qualität übertrifft alles, was man im Segment der Hochdachkombis sonst findet.

Wir hatten mit der T-Klasse ein rollendes Haus, einen Lastenträger, einen Rückzugsort und eine sichere Transportlösung in einem. Gerade für aktive Paare oder Freundesgruppen, die in unwegsamem Gelände unterwegs sind, ist dieses Fahrzeug eine klare Empfehlung.

Und ganz nebenbei: Kein anderer Wagen, den wir in dieser Klasse getestet haben, war leiser bei Autobahnfahrt. Auch das bleibt – neben vielen unvergesslichen Momenten – positiv in Erinnerung.

Author
Leo Uhle
Founder und Chefredakteur
June 30, 2025

Subscribe to our newsletter!

Do you freelance or work at a digital agency? Are you planning out your NCC agenda?

Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.

Explore
Related posts.

Get
Inspiration.

@thesis